Regen in der Nacht

vom 4. November 2002 um 11:37 von Anonymous1

aus: "Mail-Gespräche zwischen zwei Unbekannten"

Es ist Sonntagabend, ruhig, das fahle weißliche Licht meines Bildschirms direkt vor Augen, das geradezu kontrastierende orangene, warme Licht meiner Lichterkette im Augenwinkel.

Weißt Du was das schönste wäre!? Wenn es jetzt noch regnete! Der beruhigende, nächtliche Regen am Fenster schließt einen im eigenen Zimmer ein, indem er die Gewissheit gibt "Jetzt ist draußen auch niemand unterwegs!". So ist er mein Freund, weil er mich beruhigt. Er ist bei mir, an meinem Fenster. Wenn ich zu ihm will, brauch ich es nur zu öffnen.

Aber auch wenn ich draußen bin, nachts heimgehe, in durchnässenden Schuhen, gehe ich allein aber mit ihm. Der nächtlich Regen, der den schwarzen Asphalt mit einem dünnen See bedeckt und die Straßenlaternen sich darin spiegeln lässt.

Der nächtliche Regen, der in mein Gesicht tropft und darüberläuft und mich streichelt. Die Tropfen, die meine Wangen runterlaufen und frech in meinen Mund laufen…

Wenn ich dann mit der Hand über die kalten, nassen Autos streiche, die heißen Finger gekühlt…

unbeschreiblich schön!