Der Normanne und das Mädchen von Eva Thies

vom 21. Mai 2006 um 19:30 von Markus Slobodeaniuk

Die Geschichte spielt zur Zeit der ersten Kreuzzüge, hält sich an den historischen Hintergrund und baut mir nur sehr wenigen Personen ein verwobenes Geflecht der Erzählung in und um Byzanz auf. Die Geschichte hat keine erzähltechnisch wenig Höhen und Tiefen, keine halblüsternen Szenen zwischen den Hauptfiguren, keine barbarischen Darstellungen des Kampfgetümmels. Die Schlachten finden zwar statt, doch die Szenenblendung erfolgt so geschickt, dass es zwischen der Verdichtung der Atmosphäre vor den geschichtsträchtigen Ereignissen und den Momenten der Ruhe dazwischen einen nahezu gleichmäßigen Lesebogen der Spannung gibt. Dies macht das Buch einerseits angenehm zu lesen, da man sich nicht ständig übergeben muß, doch andereseits bleibt es in der Erzählung an allen Punkten flach.

Zum Durchlesen hab ich an einem Stück etwas über zehn Stunden gebraucht – so gleichförmig die Geschichte ist in ihrer Erzählung, so interessant ist der gesamte Ablauf, der flüssig geschrieben ist und eine ausgewogene Mischung von landschaftlicher Beschreibung, Dialogen und Handlungspunkten enthält. Als Erzählung, um immer mal wieder ein paar Seiten zu lesen, gut zu empfehlen.

448-4012331