Der Elfenpakt von Herbie Brennan

vom 23. Oktober 2006 um 10:39 von Markus Slobodeaniuk

Die Geschichte spielt – im größten Teil – im Elfenland und erzählt von den Verwicklungen zwischen Lichtelfen und Nachtelfen. Angereichert mit einem Ausflug zu den Waldelfen, einem Zusatz aus der Gegenwelt und kräftiger Würzung mit ein paar Dämonen entsteht eine Zusammenstellung, die zumindest von ihrem Ablauf das Weiterlesen interessant macht. Das Ränkespiel der Dämonen und Nachtelfen, die Verwirrungen zwischen Sehen und Verstehen bei den Lichtelfen und nebenbei ein guter Schuß hormonale Störung der agierenden Teenager bilden das Set für eine teilweise aberwitzige Story.

Was mir überhaupt nicht zugesagt hat, ist das Zusammenfügen aus Magie und Technologie. Die Geschichte ist angelegt als Fantasy und reichlich mit Zauberteilen ausgestattet. Nur irgendwie haben alle diese Zauber nichts magisches an sich – dunkle Schloßgänge und archaische Bauwerke ergeben halt noch keine magische Welt. Der größte Teil der Zauber wird dann auch eher in wenig magische Dinge investiert – von Sicherheitsschlössern bis hin zur Lichtreklame und Aussenbeleuchtung. Sicherheitssysteme nutzen Roboter, Flugmaschinen statt gezähmter Drachen und der Beamstrahl des Dämonenraumers passen alle besser in eine SciFi-Story als in ein Fantasy-Abenteuer. Würde man die technischen Besonderheiten halt als Technologie einer versunkenen Kultur darstellen und deren Probleme bei der Anwendung zum Thema zu machen, anstelle bei magischen Gegenständen eine halbphysikalische Erklärung der Wirkung zu beleuchten, würde dies der Gesamtgeschichte und ihrer inneren Glaubwürdigkeit deutlich gut tun.

Wenn man den Kopf etwas abschaltet und den Anteil des Kindes in einem sucht, findet man die Geschichte unterhaltsam – eine richtige Zielgruppe für das Buch ist mir nicht klar, für Jugendliche ist es zu flach geschrieben, für Kinder teilweise doch heftig brutal und sollte man älter sein, fragt der Verstand im Hintergrund doch an zahlreichen Punkten, ob der Autor sich vorher Gedanken über den Ablauf der mehr als 100 Abschnitte gemacht hat oder einfach drauflosgeschrieben.

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