Der Campus von Dietrich Schwanitz
vom 3. Mai 2008 um 21:29 von Markus Slobodeaniuk
Das Buch hat gute Literaturkritiken bekommen, ist von berufener Stelle geschrieben worden und völlig unverdaulich für den Durchschnittsleser. Der Autor schafft es die eher langsam sich ausbreitende Intrigengeschichte so sehr durch eigene Wortwahl zu überfrachten, dass die Botschaft vom sozialen Ausstieg komplett auf der Strecke bleibt.
Die kleinen Alltagsandeutung für Begebenheiten sind immer gut gewählt, auch die Zusammenführung dieser Abläufe in teilweise irrwitzigen Begebenheiten gut geplant, nur wird das Bild der inneren Selbstzweifel und des Bemühens um Ausgleich zwischen Scheinwelt und innerer Sicht dann immer durch die sprachliche Gestaltung der Pointe kontakariert. Werden Eigenschaften des ‚kleinen Manns‘ auf der Strasse auch geschickt überzeichnet, so bringt die Wortwahl dies immer in einem so verachtenden Tonfall dem Leser nahe, dass sich kein wirklicher Witz oder Lesegenuß einstellen will. Die Geschichte an sich ist durchaus interessant und könnte an einigen Stellen humoreske Züge annehmen.
Ein Buch als reiner Zeitvertreib.
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