Inferno von Dan Brown
vom 17. Juli 2014 um 10:40 von Markus Slobodeaniuk
Der vierte Robert Langdon, eine Geschichte mit Bezügen zu Kunst, Geschichte und vielen Andeutungen und Geheimnissen aus einem alten Werk von Dante Alighieri, der Göttlichen Komödie.
Die Geschichte spielt wieder in Europa und hat daher im Vergleich zum verlorenen Symbol wieder eine reiche Auswahl an historischen Orten und Begebenheiten. Florenz, Venedig und Istanbul sind Ort der Handlung, thematisch bewegt man sich neben den vielen Beschreibungen der Kunst und Orte im Bioterrorismus und weltweit agierenden Organisationen.
Die Aufarbeitung der Göttlichen Komödie, ihre Auswirkungen auf Kunst und Kultur in den letzten Jahrhunderten und die Einpassung in die Story der Handlung sind gelungen. Viel interessant fand ich die Abhandlungen zur „Populationsapokalyptische Gleichung“ und dem Thema Überbevölkerung, eine Themenstellung, die gesellschaftlich deutlich verdrängt wird und gerade in den Industrieländern als Problem der „Anderen“ gesehen wird. Das dies genau wie die Ausführungen zu Kunstgegenständen und historischen Begebenheiten auch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und keine reine Fiktion des Autors sind, läßt ein schneller Blick in die Wikipedia unter erkennen.
Gefallen hat mir vor allem das Zitat „Die heißesten Orte sind reserviert für jene, die in Zeiten moralischer Krisen nicht Partei ergreifen.“ – für die Zeit von Dante noch eine Frage unterschiedlicher hoher Temperaturen. Inzwischen sind einige Jahrhunderte vergangen, die Bevölkerungsexplosion hat ihr übrigens getan und wie aus einer bekannten Klausurantwort zu entnehmen ist, hat sich das thermische Problem anders gelöst, womit sich auch erklären läßt, wieso die politischen und gesellschaftlichen Führungen heutzutage moralische Krisen aussitzen können.
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