Kapitel 1a – Gruninar

vom 24. November 2002 um 15:25 von Markus Slobodeaniuk

Gruninar sah die Bilder. Sie saß auf einem Hocker in ihrem winzigen Raum, der angefüllt war mit seltsamen Gerätschaften und Büchern. Alte Bücher, Schriftrollen, kleine Pergamente lagen in den Regalen, Schränken und auf den Tischen. Sogar der Boden und ihre Schlafstatt im Hintergrund des Raumes waren von Schriftwerk übersät.

Gruninar hatte keins ihre sieben Augen dafür. Sie sah die Bilder im Inneren ihres Kopfes, den ein Ring aus sechs Augen kreisförmig umgab. Das siebte Auge befand sich auf dem Pol der Kugel, die ihren Kopf bildete. Ihre Hände bewegten sich, zitternd, ungeordnet wie die Arme, an denen diese hingen. Die Bilder im Inneren hatten sie aufgeschreckt.

Gruninar hatte gelesen. Sie studierte die alten Schriften, jeden Tag, sofern sie überhaupt mitbekam, das die Tage vergingen. Hier, in ihrem winzigen Raum, fiel immer Licht durch die Fenster ein und dies wurde nie heller oder dunkler. Gruninar las in einer Erzählung aus den Tagen der Wurang-Dürre, als die Bilder in ihr aufstiegen. Sie sah den dunklen Dampf durch das Tal ziehen und konnte die Panik spüren. Es war wieder geschehen, mehr als ein Jahrtausend war vergangen und nun war es wieder geschehen.

Gruninar erhob sich von ihrem Hocker und verließ den Raum. Sie trat vor die Tür und durchquerte das GEONDEO.

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